Mittwoch, 14. März 2018

Stickoxidbelastung in Dachau: CSU Straßenbauorgie statt Verkehrsvermeidung

Der VCD kritisiert in seiner jüngsten Pressemitteilung die vom Landkreis im Rahmen seines Gesamtverkehrsplan geplanten Straßenneubauten. Unter anderem schreibt der VCD, dass "dem ambitionierten Ziel, ein flächendeckendes, ganztägiges Angebot des öffentlichen Nahverkehrs und der Förderung des Fuß- und Radverkehrs, der Ausbau der Straßeninfrastruktur diametral entgegensteht."

Täglicher Stau am Petuelring - 15 Jahre nach Eröffnung des Petueltunnel


Und auch die Süddeutsche Zeitung bringt es auf den Punkt (Es geht um mehr als saubere Luft).

In der ganzen Diskussion geht es letztendlich um mehr Lebensqualität sowohl in der Stadt als auch auf dem Land.Da hilft kein Austausch von Dieselautos durch Benzin und nicht einmal durch Elektroantrieb. Es hilft vor Allem keine weiteren Straßen, da diese zusätzlichen (induzierte) Verkehre erzeugen. Bestes Beispiel dafür ist die B471, die bereits jetzt nach 20 Jahren A99 wieder stark überlastet ist.

Der Anteil von Autos muss generell reduziert werden. Das hilft bei den Schadstoffen (Wien z.B. hat nur noch 25 % Autoanteil und damit auch kein Stickoxidproblem in dem Ausmaß wie München) und auch bei den Stauproblemen. Weniger Autos sind also nicht nur gut für die Menschen in der Stadt, sondern auch für die Autofahrer, die tatsächlich darauf angewiesen sind.

Ein Festhalten an Straßenneubauten, wie es die CSU in Dachau macht, bewirkt nachgewiesenermaßen das Gegenteil. Selbst wenn anfangs einige wenige Straßen vom Verkehr entlastet werden, ist dieser Effekt meist bereits kurzfristig nach Fertigstellung durch eine insgesamt erhöhte Verkehrsbelastung obsolet. Dieser Sachverhalt ist in verschiedenen Studien und durch die Praxis nachgewiesen.

Klare Worte gegen die Haltung der CSU findet auch Peter Heller, Ortsvorsitzende des Bund Naturschutz in Dachau, in seinem aktuellen Leserbrief.

Mehr Straßen (und auch Parkhäuser) sind keine Lösung sondern der Motor für noch mehr Verkehr, Schadstoffe und Staus. Zur Bewältigung der zukünftigen Verkehrsbelastung muss massiv in den ÖPNV und in die Radinfrastruktur investiert werden.



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